Ich schreib ja ne Menge Gedichte, also auch "einfach so" Gedichte.
Hier ein paar:
Mörder der Nacht
"Nein, nein", schrie er,
doch hören konnt ihn keiner mehr.
Stummes um Hilfe rufen,
tot fiel er hinab die Stufen.
Am Morgen wurde er gefunden,
sein Mörder schon lang verschwunden.
Ganz blaß die Leiche da lag,
man sich den Tod nicht vorstellen mag.
Keine Wunden, keine Blutspur,
die Leute können beten nur.
Der Leichenwagen,
sie die Leiche wegtragen.
Jeden Tag im Bezirk es einer ist,
der Mörder hat große List.
Die Polizei nicht weiter weiß,
in der Nacht tötet er leis.
Niemand hat ihn je gesehen,
doch ist es Nacht für Nacht geschehen.
manch einer sagt,
dass Gott sie anklagt.
Doch noch eine Woche vergeht,
der Mörder wie vom Wind verweht.
Niemand mehr sich Gedanken macht,
der Mörder in seinem Sarg lacht.
Der Friedhof
Blumen, Blumen überall hier,
doch Trauer drückt in mir.
Einige schon welk und trocken,
einem die Worte stocken.
Andere gerade erst neu,
doch bald so trocken wie Heu.
Hügel an Hügel gereiht,
die Herzen entzweit.
An jedem steht ein Stein,
niemand mag darüber glücklich sein.
Meist steht nur Name und Daten darauf,
nichts über Liebe oder den Schicksalslauf.
Manch einer schreibt Gebete,
mit denen er Gott anflehte.
Dem Toten bringt das nix,
drum schreib doch von Liebe fix.
Aber nein,
wie sollte es anders sein!?
Lieber "Ruhe in Frieden" geschrieben,
als ein "Wir lieben dich" hinzuschieben.
Da wird der Tote sicher froh sein,
findets voll zum Schrein.
Grausame Nacht
Nacht, sie schein wie ein ewig währender Traum,
für mich ist es, als wandere ich durch einen leeren Raum;
nichts bringt mir den Trost in dieser tiefen Nacht,
noch nicht einmal tröstet mich meinen unwirkliche Kraft.
Leute laufen still an mir vorbei,
es ertönt noch nicht einmal ein hilfloser Schrei;
sie sehen nicht die drohende Gefahr,
von uns, der dunklen Engelschar.
Ein blonder Bub von achtzehn Jahr,
kommt mir entgegen aus der wirren Menschschar;
er ist so zart und weich,
sein Gesicht wird in meinen Armen langsam ganz bleich.
Nun gleitet er mir hinab auf den kalten Grund,
so schön ist er mit seinem Blaubeermund;
die Wunde am Hals ich schnell verschließ,
das Leben war nie gütig immer nur fies.
Der Morgen graut,
es bricht die nächtliche Haut;
ich verkrieche mich im dunklen Sarg
und schlafe tief am grellen Tag.
Missverstanden
Geheimnisvoll sprichst du,
hörst mir gar nicht zu,
erzählst nur von dir,
leihst kein Ohr mir,
verstehst mich nich,
ich ignoriere dich,
Freund für niemand,
kein freundliches Land,
kein Schatz für mich,
nicht mal für dich,
verschwinde und sei still,
ich dir nicht zuhören will,
nichts bist du,
und niemand hört mehr zu.